Das ist doch kein Beinbruch …

… soll heißen: wennn das Bein nicht gebrochen ist, ist es nicht wirklich schlimm.

Es ist ein Beinbruch – Sagte mein Arzt Ende August, nachdem er sich die Bilder meines MRT angesehen hatte. Mein vermeintliches Sehnenproblem, an dem ich schon seit einiger Zeit herumlavierte, war also ein gebrochenes Bein. Genauer: ein Ermüdungsbruch im Schienbeinkopf mit dazu gehörender Arthrose.
Und fast sofort laufen im Kopfkino Horror-Filme mit den Hauptdarstellern Knieprothesen und E-Bike.

Militärstrasse ins Valle Forcola

Mit der Diagnose Beinbruch war mein Radljahr abrupt beendet. Ich bin froh, dass ich nur wenige Tage zuvor noch die großartige Tour „Bocchetta Forcola und Pedenolo“ fahren durfte.

Nach dem ersten Schock habe ich fast sofort damit begonnen, mich ausführlich über die neuen leichten E-Mountainbikes zu informieren und konnte damit meinen Frust ganz gut im Zaum halten. Was natürlich nichts daran änderte, dass ich nur mit Mühe gehen konnte und alle meine Pläne unsicher geworden waren.

Die letzte wichtige Tour im Jahr, die traditionelle Gansbratentour am Sonntag nach Sankt Martin, lag zwar noch ein wenig in der Zukunft, aber ich war mir überhaupt nicht sicher, ob ich mit meiner Verletzung zu diesem Zeitpunkt schon wieder im Gelände fahren und die Tour guiden kann. Dass das dann doch geklappt hat, verdanke ich der guten Versorgung in der Physiopraxis Hoyler.

Trotz gebrochenem Bein wieder in die Bewegung kommen

Dennoch war es so: Radfahren konnte ich, dafür aber nur schlecht gehen und bergab war ich immer noch extrem unsicher auf den Beinen.

Der Wintereinbruch kam mir deshalb gerade recht, um mich langsam an Längere Gehstrecken heranzutasten. Das weiche Gehen mit den Schneeschuhen im Tiefschnee war ideal bei meiner Verletzung und davon, immer nur mein Wohnviertel zu umrunden, hatte ich schon lange genug.

Die Schneelage war gut und wir sind in den nächsten Wochen schöne Schneeschuh Touren zu Pröller, Hirschenstein und Mittagsplatzl gegangen. Osser, Geißriegel und Brotjacklriegel haben wir auch besucht und mit jeder Tour ging ich auch bergab etwas sicherer.

Um eine irgendwann vielleicht doch nötige Knie OP so lange wie möglich hinauszuschieben, habe ich mich im Januar entschieden, gegen die Arthrose Hyaluronspritzen ins Knie zu probieren.

Während der Monate ohne Sport hatte mein Bein schon erkennbar an Muskulatur verloren. Durch die Hyaluronspritzen ins Knie konnte ich dieses wieder schmerzfrei belasten und mit meinem Aufbautraining beginnen. Ich habe mit wenigen leichten Einheiten angefangen und langsam gesteigert. Aktuell fahre ich viermal die Woche auf dem Radtrainer und es fühlt sich bei all der Anstrengung richtig an.

Mein Kopfkino hat das Programm gewechselt und das Thema E-Mountainbike liegt wieder in ausreichender Ferne. Mit Sechsundsechzig bin ich einfach noch zu jung für sowas 😉

Ich freue mich schon sehr auf die Touren, die ich heuer mit Freunden (im Freien) fahren werde.