Über sieben Tore mußt du gehen …

Wer in Donaustauf und Umland lebt, ahnt es bei diesem Namen schon. Die Tour muss im „Fürstlichen Thiergarten“ sein. Für die Biker von weiter weg ist die folgende Info gedacht.

Zwischen Hammermühle, Altenthann, Donaustauf und Brennberg liegt ein ziemlich großes Waldgebiet, welches vor ca. 200 Jahren als Jagdwald angelegt wurde. Damit die Tiere drinbleiben, ist der Thiergarten komplett mit 1,8 m hohem Maschendraht eingezäunt. Für die Holzwirtschaft gibt es ein gut ausgebautes Netz an breiten Forststraßen und eine ganze Reihe von Toren. Bis auf die wichtigsten Ein-und Ausgänge sind allerdings alle Tore geschlossen und lediglich mit Überstiegshilfen für Fußgänger versehen. Wegweiser oder Wandermarkierungen gibt es keine. Ohne Ortskenntnisse oder einem funktionierenden Navi sollte man auf den Hauptwegen bleiben.

Die Frage, die sich aufdrängt, ist natürlich: Was interessiert einen Mountainbiker an eingezäunten Forststraßen?

Es ist die abwechslungsreiche Landschaft – die langen Steigungen mit 18 % und mehr, die halbvergessenen Wege und auch der eine oder andere Trail.
Als Wegefinder kickt mich natürlich auch die Frage an, was sich zwischen den Forststraßen im Thiergarten auftut.

In den vergangenen Jahren hat mich meine Neugier dazu gebracht, immer wieder nach neuen Routenverläufen zu suchen und dabei zunehmend kleinere und auch halbvergessene Wege in meine Touren einzubauen.

Diesen Winter hatte ich etwas mehr Zeit als erwartet und so habe ich mich wieder mit der Landkarte beschäftigt und begonnen, eine neue Tour im Thiergarten zu planen. Meine eigenen Vorgaben: eine möglichst geringe Überschneidung zu meinen vorhandenen Touren, möglichst kleine Wege, nichts gegen verborgene Trails.

Der Engel weist den Weg

Die Karte ist die Grundlage, aber ob es die Wege noch gibt und ob ich sie auch fahren kann, zeigt sich erst vor Ort bei einer Probefahrt. Mitte Dezember war es soweit.

Eine neue Tour im „Fürstlichen Thiergarten“

An der Hammermühle bin ich losgefahren. Es war kalt, der Boden sehr weich und ich war auch zu spät gestartet. Ein oder zweimal musste ich umkehren und eine Variante versuchen, ich habe aber auch eine schöne Abfahrt gefunden. Oberhalb des Lehmhofs war klar, dass ich die Tour niemals bei Tageslicht beenden werde und ich hier abbrechen und auf einfachen Wegen zurück zur Hammermühle muss.

Am nächsten Tag bin ich wieder da und nehme mir das zweite Drittel vor. Diesmal bin ich schlauer und habe mir bereits den idealen Rückweg zum Auto eingeplant. Die Ausbeute heute sind zwei neue Trails und ein abgerissenes Schaltwerk auf den letzten zwei Kilometern meiner Rückfahrt.

Das Schlussstück musste bis nach Weihnachten warten. Diesmal sind wir zu zweit unterwegs und es macht gleich viel mehr Spaß, selbst das Umkehren und Austesten einer anderen Variante geht zu zweit besser. Vor allem aber ist das Übersteigen des Zauns viel einfacher 🙂

Heute leider nicht eingeheizt

Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. 33 km und 1060 hm auf neuen Streckenabschnitten und Trails.

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